Wie aktivistische Investoren die „grüne Wende“ beim Öl-Riesen Exxon Mobil einläuten

2010 noch war Exxon das Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert weltweit. Mittlerweile hat Exxon seien Platz im prestigeträchtigen Dow-Jones-Index verloren. Schwache Gewinne und hohe Schulden verärgern Investoren. Diese warnen vor einem existentiellen Risiko, sollte der Konzern am Fokus auf fossile Brennstoffe stur festhalten.

Der aktivistische Hedgefonds Engine No.1 hält gerade mal 0,02 % der Exxon Mobil Anteile. Das ist angesichts eines Börsenwerts von mehr als 230 Milliarden Dollar zwar nicht viel, aber die aktivistischen Investoren gewinnen immer mehr Unterstützer. Dazu gehören Blackrock, der größte Fondsanbieter der Welt, mächtige Pensionsfonds und der Fonds der englischen Kirche. Sie alle machen richtig Druck und mahnen seit Längerem eine glaubhafte Wende einzuleiten.

Sie werfen Exxon vor, die eigenen Zahlen zur Emissionsreduktion schönzurechnen und keinen Plan dafür zu haben, wie die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreicht werden können. Exxon Mobil weigere sich zu akzeptieren, dass die Nachfrage nach Erdöl sinken könne.

Erste Erfolge stellten sich rasch ein. Sie hievten erfolgreich den auf soziale Themen spezialisierten Aktivisten Jeff Ubben in den Vorstand und erreichten, dass Exxon öffentlich Abgaben auf CO2-Emissionen befürwortet.

„Die Zeit des Wandels“, hin zu mehr Klimaschutz, ist ausgerufen und maßgebliche Investoren stehen entschlossen zusammen, gegen den erbitterten Widerstand von Vorstandschef Darren Woods. „Das ist ein unmissverständliches Signal“, sagt die Umweltstiftung Environmental Defense Fund. „Klimaschutz ist ein Imperativ der Finanzwelt, und führende Investoren wissen das.“

Gerichte und Aktionäre zwingen Ölmultis wie Shell und Exxon zum Kurswechsel im Kampf gegen die Erderwärmung. Es ist also nicht egal, wo und wie wir unser Geld investieren. Jawohl, wir wollen einen drastischen Wandel sehen und Unternehmen beim Kampf gegen den Klimawandel stärker in die Pflicht nehmen. Gemeinsam sind wir mächtig!