Role Model: Stella McCartney

Man könnte meinen, als Tochter von Beatle Paul McCartney wäre der Erfolg ihr in die Wiege gelegt: Aber statt als It-Girl zu glitzern, verfolgte sie unbeirrt ihren Traum, Modeschöpferin zu werden und lernte ihr Geschäft von der Pike auf in Paris und London. Bei Chloé stieg sie rasch zur Chefdesignerin auf, 2001 gründete sie schließlich ihr eigenes Label, heute eine weltweit begehrte Luxusmarke.

Und hier nimmt sie eine absolute Vorreiterrolle ein: Denn sie selbst bezeichnet – als engagierte Umwelt- und Tierschützerin sowie Vegetarierin –  ihre Mode als „vegan“, wenn auch mitunter noch Wolle oder Seide als Materialien eingesetzt werden.

Vom ersten Tag an – als Nachhaltigkeit in der Modewelt noch mit verzopfter Stillosigkeit gleichgesetzt wurde, setzte McCartney unbeirrt ihre eigenen Werte um: Seit 2001 verwendet sie kein Leder mehr, 2008 erfolgte die Umstellung auf Organische Baumwolle und 2010 die strikte Abkehr von PVC.

In den letzten zehn Jahren förderte sie die Entwicklung von Materialen aus der Recycling Economy und gilt als Pionierin in der Zusammenarbeit mit der neuen Generation ökologisch freundlicher Kunststoffe, die sie durch ihre Kollektionen salonfähig gemacht hat.

McCartney schaffte es auch, ihre Vision einer erschwinglichen Luxusmarke umzusetzen, indem sie nicht wie andere einfach ins Lizenzgeschäft ging, um abzucashen, sondern als eine der ersten großen Modeschöpfer bewusst langfristige Kooperationen mit Mainstreet Labels wie adidas, H&M oder auch Gap einging. Auch dort hat sie umweltschonende neue Produktionsverfahren eingefordert und mitentwickelt, die heute global Verwendung finden. 

Stella ist seit 2003 verheiratet und Mutter von vier Kindern.

Autorin: Karin Kisling