Finanzlexikon: Rezession

Aufgrund des Lockdowns der Wirtschaft seit der Corona-Krise redet alle Welt wieder von Rezession. Was ist das eigentlich?

Die Wirtschaft bewegt sich in Zyklen. Man spricht deshalb vom Konjunkturzyklus, der normalerweise zwischen 7 und 10 Jahren dauert: Grob unterscheidet man zwischen dem Wirtschaftsaufschwung, also der Phase positiven Wirtschaftswachstums, und der Phase des Abschwungs, also negativen Wirtschaftswachstums. Diese Phase wird von Volkswirten als Rezession bezeichnet, sobald 2 Quartale hintereinander negatives Wirtschaftswachstum verzeichnet wurde. Gemessen wird das Wirtschaftswachstum am Bruttoinlandsprodukt – und zwar inflationsbereinigt, also „real“. 

Aufgrund des brutalen „Abwürgens“ des wirtschaftlichen Lebens durch die Coronakrise – wir können nichts mehr produzieren, wir erbringen keine Dienstleistungen mehr, und niemand konsumiert mehr – wissen wir heute schon, dass die Wirtschaftsleistung (nennt man auch „Wertschöpfung“) dramatisch einbrechen wird – und dass es mindestens 2 Quartale dauern wird, bis wir wieder positives Wirtschaftswachstum verzeichnen. Deshalb reden viele Leute heute schon von Rezession. 

Am schmerzhaftesten an einer Rezession ist die steigende Arbeitslosigkeit, deshalb versuchen Staaten dagegen mit aller Kraft mit Konjunkturprogrammen anzukämpfen (mehr Staatsausgaben und/oder weniger Steuerbelastung). Die Zentralbanken unterstützen die Regierungen indem sie gleichzeitig die Zinsen senken. Das ist allerdings gegenwärtig gerade im Euroraum schwierig, weil die Zinsen ja sowieso schon auf Null sind. Also müssen die Staaten alles durch ihre Stützungsprogramme stemmen. Das ist sinnvoll, aber wir müssen gewärtig sein, dass wir diese Stützungsprogramme durch höhere Schulden finanzieren – und wenn die Wirtschaft wieder schnurrt, werden wir das dann zurückzahlen müssen.