Altersarmut – Das Leben überrascht uns immer wieder

Das Thema „Altersarmut“ ist seit geraumer Zeit allgegenwärtig. Pensionsexperten warnen immer lauter davor, dass es insbesondere für Frauen bei Pensionsantritt ein böses Erwachen geben könnte. 

Da ich meinen Pensionskontoauszug bereits gesehen habe, weiß ich: Ich möchte mich nicht ausschließlich auf die staatliche Pension verlassen. Denn würde ich das tun, müsste ich meinen Gürtel im Alter wohl enger schnallen. Der gewohnte Lebensstandard wäre dann nur noch schwer finanzierbar. Möglicherweise ist das auch bei dir der Fall.

Denn was dieses Thema betrifft, zeigen die offiziellen Zahlen ein ganz deutliches Bild: „Armut im Alter“ ist weiblich. Auch, wenn frau nicht gleich am Hungertuch nagt, so wird sie bei Pensionsantritt mit großer Wahrscheinlichkeit einen finanziellen Einschnitt verkraften müssen. Aber die Pensionskürzungen der Regierung allein dafür verantwortlich zu machen, wäre zu einfach. Vielmehr sind die Ursachen dafür fester Bestandteil unserer weiblichen Lebensrealität.

Finanzielle Eigenverantwortung ist gefragt

Wir Frauen verdienen im Schnitt immer noch weniger als unsere männlichen Kollegen, wir nehmen zum Wohle unserer Familie Auszeiten für die Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen und steigen häufiger mit einem Teilzeitjob wieder ins Berufsleben ein. 

Da unser Lebenseinkommen aber die Basis für unseren zukünftigen Pensionsanspruch bildet, wird aus der Entgeltlücke von heute die Rentenlücke von morgen. Neben der unentgeltlichen Arbeit für die Familie wirkt sich vor allem die mehrjährige Teilzeittätigkeit vieler Frauen negativ auf deren Lebenseinkommen und damit auch direkt auf deren Pension aus.

Am Ende fehlen auf unserem Pensionskonto nicht nur die notwendigen Beitragsmonate sondern auch pensionsrelevante Kontogutschriften. Im Falle einer Scheidung sind Frauen oft die großen Verlierer. Und wer ohne Trauschein eine Familie gründet, hat von Beginn an schlechtere Karten. 44 Prozent aller in Ein-Eltern-Haushalten Lebenden – also in der Regel alleinerziehende Mütter und ihre Kinder – sind laut Statistik armuts- oder ausgrenzungsgefährdet.

Aber unser Gesellschafts- und Wertesystem basiert nach wie vor auf dieser traditionellen Rollenverteilung. Und daran wird sich so rasch nichts ändern. Denn letztlich profitieren alle davon – außer wir Frauen. Für uns bedeutet das: Wir müssen unsere finanzielle Eigenverantwortung wahrnehmen. Und das besser heute als morgen!

Geht es um die persönliche Finanzplanung, gibt es allerdings noch immer kein allgemeingültiges Patentrezept. Denn wir alle haben unsere individuelle Lebens-DNA. Dazu gehört unser familiäres Umfeld genauso wie unsere finanzielle Grundausstattung oder unsere Familiensituation.

Aber wo fängt frau dann am besten mit der finanziellen Eigenverantwortung an?

Wichtig ist, dass du dir einen Überblick über deine finanzielle Situation verschaffst. Die Antwort auf die Frage nach dem späteren Pensionsanspruch gibt dir zum Beispiel dein persönlicher Pensionskontoauszug. Auf diesem werden deine Beitragsgrundlagen sowie alle von dir erworbenen Versicherungszeiten erfasst. Auf Anfrage bekommst du deinen persönlichen Pensionskontoauszug von der Pensionsversicherungsanstalt oder deinem Vorsorgeberater.

Dazu ein Tipp

Kontrolliere bei dieser Gelegenheit unbedingt auch gleich, ob alle deine pensionsrelevanten Daten wie Versicherungsmonate oder Pensionskontogutschriften korrekt und vollständig sind!

Wahrscheinlich wirst du genauso wie ich feststellen, dass dein tatsächlicher Pensionsanspruch unter deinen Erwartungen liegt. Wenn dem so ist, solltest du strategisch vorgehen und dich mit dem Thema Vermögensaufbau intensiver beschäftigen.

In unserem Newsletter widmen wir uns allen Fragen rund um die Themen Altersvorsorge, Vermögensaufbau und nachhaltige Geldanlage. Wir geben Anregungen, Hilfestellungen und nützliche Tipps, damit du deine persönliche Geldanlage in Zukunft selbstbewusst und erfolgreich managen kannst.